Nachruf auf Dietlinde Kunad
Bundesvorsitzende des Deutschen Evangelischen Frauenbundes,
Mitglied im Verwaltungsrat des bayerischen Landesverbandes und Mitglied im Rundfunk- und Medienausschuss der EFB
Der Deutsche Evangelische Frauenbund trauert um seine Bundesvorsitzende Dietlinde Kunad, die am 27. März 2022 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Wir verlieren mit ihr eine charismatische Persönlichkeit, die mehr als zehn Jahre die Geschicke des Verbandes in leitender Funktion gestaltet hat. Sie war das Gesicht des DEF, weil sie glaubwürdig den Leitgedanken des Verbandes „Verantwortung übernehmen für sich und andere“ lebte. Ihre Art auf Menschen zuzugehen, ihr Interesse an Religion, Kunst und Kultur war ebenso beeindruckend wie ihr gesellschaftspolitisches Engagement.
Dietlinde Kunad hat für das Ehrenamt gelebt und in den verschiedenen Lebensphasen Schwerpunkte wie die Schul-, Bildungs- und Medienarbeit zu ihrer Aufgabe gemacht. Dabei hat sie die Rolle der Frauen in der Gesellschaft kritisch in den Blick genommen und auch dank ihrer Persönlichkeit Netzwerke zwischen den Frauenverbänden knüpfen können. Gremienarbeit war ihr dabei sehr wichtig, denn auf diesem Weg konnte sie ihre Anliegen in die Öffentlichkeit bringen. Sie vertrat den DEF im Verband Evangelische Frauen in Deutschland (EFiD) und darüber im Deutschen Frauenrat. Sie engagierte sich in der Evangelischen Familienarbeit, im Evangelischen Seniorenwerk und in der Altenarbeit der EKD. In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) war sie stellvertretende Delegierte in der Mitgliederversammlung und Delegierte im Arbeitskreis christlicher Verbände.
Ein wichtiges Arbeitsfeld sah Dietlinde Kunad ebenfalls in der Medienarbeit. Daher auch ihr langjähriges Engagement im Fachausschuss Medienpolitik des Bayerischen Landesfrauenrates, dessen Leitung sie innehatte, und im Rundfunk- und Medienausschuss der Evangelischen Frauen in Bayern (EFB). Frauen mit den modernen Medien vertraut und sprachfähig zu machen, war für sie ein Schritt hin zu mehr Gleichberechtigung. Durch Kontakte und Seminare mit Medienschaffenden sollten die Mitglieder zu kritischen Zuhörerinnen und Fernsehzuschauerinnen aber auch Internetnutzerinnen werden.
Im Jahr 2011 übernahm sie von Anke Geiger den Vorsitz im Ortsverband Nürnberg des DEF und ab 2012 auch dessen Medienkreis in Nürnberg. 2012 bis 2016 wurde sie zur Landesverbandsvorsitzenden in Bayern gewählt und 2015 zusätzlich zur Bundesvorsitzenden. 2021 stellte sie sich trotz ihrer Erkrankung wieder für dieses Amt als Bundesvorsitzende zur Verfügung und wurde mit großer Mehrheit als Bundesvorsitzende gewählt.
Bis zuletzt nahm sie an den Online-Leitungssitzungen teil - sei es im DEF-Verwaltungsrat, im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte - Förderverein Bayern (AEH), im Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Medien des DEF (EAM) oder im Vorstand des Freundeskreises Haus für Mutter und Kind in Fürth. Noch bis wenige Tage vor ihrem Tod brachte sie sich bei Online-Veranstaltungen ein.
2014 wurde ihr von Markus Söder in Nürnberg das Bundesverdienstkreuz für ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Gesellschaft verliehen. Es war in Nürnberg, dem Wohnsitz der Familie Kunad, wo der jahrzehntelange ehrenamtliche Einsatz von Dietlinde Kunad begann. Zunächst in den Elternbeiräten in den Schulen, die ihre Kinder besuchten, dazu in der Kirchengemeinde und im Diakonieverein, aber auch dem Kindertheater Pfütze. Bei Business and Professional Women setzte sie sich für den „Equal Pay Day“ ein. All dieses Engagement beruhte auf einem christlichen Fundament, einem starken Glauben an einen persönlichen Gott, der den Menschen die Kraft verleiht, die sie für ihre Aufgaben brauchen.
Eine weitere Kraftquelle war für Dietlinde Kunad die große Familie. Mit ihrem Ehemann Dieter und den Kindern und Enkelkindern hatte sie eine enge, liebevolle Verbindung. Die Zeit für die Familie war immer da, trotz der vielen Aufgaben, die sie hatte. Die Enkelkinder zu erleben war für sie eine große Freude, aber auch Aufgabe. Es war ihr wichtig die christlichen Werte, für die sie lebte, an die nächsten Generationen weiterzugeben.
Dieser christliche Glaube hat sie auch in der Zeit ihrer Krankheit getragen und ihr die Kraft gegeben, den Kampf dagegen aufzunehmen. Leider war ihr kein Erfolg vergönnt. Am Sonntag, den 27. März 2022 ist sie im Beisein der Familie verstorben.
Der Deutsche Evangelische Frauenbund wird Dietlinde Kunad in steter Dankbarkeit verbunden sein und ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl ist bei der Familie, ihrem Ehemann Dieter, der immer an ihrer Seite stand, ihren Kindern und Enkelkindern.
Requiescat in pace
Inge Gehlert im Namen des Deutschen Evangelischen Frauenbundes