Zeit für Veränderung: Die Evangelischen Frauen in Bayern fordern Novellierung des Kirchlichen Gleichstellungsgesetzes

Wecker klingelt dynamisch nach 12 Uhr
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Die Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) haben ein klares Zeichen gesetzt: Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen sie einstimmig, sich für eine Überarbeitung des Kirchlichen Gleichstellungsgesetzes (KGlG) stark zu machen. Das Gesetz, das seit über 20 Jahren in Kraft ist, bedarf einer Anpassung an die veränderten Strukturen und Herausforderungen der evangelischen Landeskirche.

Dynamik und Fortschritt – Warum eine Novellierung nötig ist

„Neben dem dominierenden Bezug auf Dienststellen im aktuellen Gesetz muss auch die Dynamik der Frauenteilhabe in der gesamten Landeskirche statistisch erfasst und systematisch unter Frauenfördermaßnahmen weiterentwickelt werden“, erklärt Johanna Beyer, Vorstandsmitglied der EFB. Es gehe nicht nur darum, bestehende Regelungen zu überprüfen, sondern die berufliche Entwicklung von Frauen in allen Bereichen und Hierarchieebenen von Kirche und Diakonie aktiv zu fördern. Besonders die Partizipation von Frauen in Leitungspositionen sei von großer Bedeutung – sowohl für die Ermutigung einzelner Frauen als auch für die Unternehmenskultur der Kirche.

Ein neuer Blick auf Artikel 11 der Kirchenverfassung

Artikel 11 der Kirchenverfassung bildet die Grundlage für die Gleichstellung in der evangelischen Kirche. Doch Veränderungen in der Arbeitswelt machen eine Neubewertung der bisherigen Praxis notwendig. „In Phasen des Stellenabbaus und der Zusammenlegung von Dienststellen ist es unverzichtbar, das kirchliche Gleichstellungsgesetz auf seine Wirksamkeit zu überprüfen und neu zu justieren“, betont Beyer. Gerade jetzt sei der richtige Zeitpunkt, um einen frischen Blick auf Kirche und Diakonie als Dienstgeber zu werfen und Gleichstellung gezielt zu stärken.

EFB - protestantisch, politisch, partizipativ

Die EFB ist seit über einem Jahrhundert eine starke Stimme für Frauenanliegen in Bayern. Als Dachverband vereint sie derzeit 19 Mitgliederorganisationen aus verschiedenen Vereinen, Arbeitsbereichen, Berufsgruppen und Verbänden. Ihr Ziel: die Situation von Frauen in Kirche und Gesellschaft nachhaltig zu verbessern und deren Teilhabe auf allen Ebenen zu fördern.

Ein Appell an die Kirche

Die Forderung nach einer Novellierung des KGlG ist ein wichtiger Schritt, um die Gleichstellung in der evangelischen Landeskirche weiter voranzutreiben. Es geht um mehr als nur Gesetze – es geht um die Zukunft der Kirche als modernen und gerechten Arbeitgeber. Die Evangelischen Frauen in Bayern zeigen, dass sie bereit sind, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.

Jetzt ist die Zeit für Veränderung!